Raimund Hoghe eröffnet mit "Projekt Bethanien, Berlin" ASSEMBLE's zweite Spielzeit
Endlich wieder in Berlin: Die Neuproduktion ist der erste Auftritt des Autors, Choreographen und Performers Raimund Hoghe in Berlin nach sechs Jahren Der ehemalige Pina Bausch Dramaturg eröffnet die zweite Spielzeit der performance Reihe ASSEMBLE im Künstlerhaus Bethanien.
Raimund Hoghe
Projekt Bethanien, Berlin
Performance: 3. Mai, 19:00 Uhr
Studio 1, Mariannenplatz 2 in 10997 Berlin
Kunstquartier Bethanien
Raimund Hoghe und Gabriele Brandstetter
Diskussion: 4. Mai, 16:00 Uhr
Grüner Salon, Volksbühne**
Die Neuproduktion ist der erste Auftritt des Autors, Choreographen und Performers Raimund Hoghe in Berlin nach sechs Jahren Mit ihm eröffnet die zweite Spielzeit der Reihe künstlerischer Performances im Künstlerhaus Bethanien. ASSEMBLE setzt ihren "parasitären" Ausflug durch die Berliner Kulturinstitutionen fort und präsentiert drei neue Performances und zwei Künstlergespräche
Exacting without being severe, gently bold and full of grace despite a spinal deformity that has left him with a prominent curve in his back, Mr. Hogue stood still against the slanted windows. His face, pale and ghostly, reflected back as if he were suspended in the sky. (Gia Kourlas in der New York Times)
Das „Projekt Bethanien, Berlin“ setzt der Tänzer und Choreograph Raimund Hoghe seine Reihe ortsspezifischer Projekte fort. Hoghe nähert sich dem Raum in einer fragmentarischen Auseinandersetzung, einerseits im Hinblick auf die historischen und sozialen Einschreibungen des Raums selbst, andererseits in Form eines Rückgriffs auf Szenen und Momente seiner früheren Arbeiten. In einem Verschalten belebter Tableaus, wie Versatzstücken individuellen und kollektiven Gedächtnisses, schafft Hoghe so eine vielschichtige, fragile Kontinuität, welche die Bühne selbst zum prekären Austragungsort von Erinnerung, Körperlichkeit und Sichtbarkeit werden lässt.
In dieser Spielzeit geht ASSEMBLE von der kathedralenartigen Architektur des Kunstquartiers Bethanien, über das frühklassizistische Tieranatomische Theater, das für die veterinäre Forschung und Lehre gebaut wurde, bis hin zur samtigen Intimität des Grünen Salons der Volksbühne. Das Spektrum von ASSEMBLE wird in dieser zweiten Spielzeit um eine Vielzahl von Settings, Zielgruppen und Formaten erweitert, so dass der institutionelle Raums neu kontextualisiert werden kann. Für die teilnehmenden KünstlerInnen sind die Funktionen des Körpers als Medium des Ausdrucks und als politisches Subjekt untrennbar miteinander verschränkt; ihre Sichtbarkeit in diesen Räumen ist persönlich, gleichzeitig geht sie über den einzelnen Körper hinaus, öffnet Perspektiven auf seine sozialen und politischen Einschreibungen. In ihrer Arbeit erforschen sie Solidarität und Marginalisierung durch den eigenen oder andere Körper und reflektieren die Dichotomie zwischen privatem Körper und sozialen Rollen und Codierungen. In ihren Produktionen für ASSEMBLE begreifen sie ungewohnte Räume als Herausforderungen, konfrontieren deren räumliche Parameter, vorausgegangene Nutzungen, ihre Gespenster und Echos, oder projizierten Vergangenheiten.
Raimund Hoghe, geboren in Wuppertal, verfasste zunächst Porträts von Außenseitern und Prominenten, die in "Die Zeit" erschienen und auch in mehreren Büchern zusammengefasst wurden. 1980-90 arbeitete er als Dramaturg für das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, über das er auch zwei Bücher schrieb. Seit 1989 entwickelt er eigene Theaterarbeiten für verschiedene Tänzer und Schauspieler. Neben seiner Theaterarbeit arbeitete Hoghe vielfach für das Fernsehen und realisierte u.a. 1997 im Auftrag des WDR ein einstündiges Selbstportrait: "Der Buckel". Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt, mit seinen Stücken gastierte er in verschiedenen Ländern Europas, Nord- und Südamerika, Asien und Australien. Er lebt in Düsseldorf und hat zahlreiche Preise erhalten, darunter 2001 den "Deutschen Produzentenpreis für Choreografie". 2006 erhielt er den "Prix de la critique Francaise" für "Swan Lake, 4 Acts" in der Kategorie "Beste ausländische Produktion". 2008 wurde Raimund Hoghe in der Kritiker-Umfrage der Zeitschrift "ballet-tanz" zum "Tänzer des Jahres" ernannt. Bücher über seine Theaterarbeiten sind in Frankreich, Deutschland, England und den USA erschienen.
Weitere Informationen auf www.raimundhoghe.com