Soft Gardens

Eine queere Utopie der Natur und des Zusammenlebens

Die Ausstellung  Soft Gardens im Berliner Projektraum sign, CIAT verwandelt das Souterrain in eine queere Utopie. Mit Raum- und Klanginstallationen laden Kim Bode und Kallia Kefala dazu ein, Natur, Identität und Utopie neu zu denken.

Kuratiert vom Bureau of Transitioning Landscapes, lädt Soft Gardens dazu ein, Landschaft nicht nur als äußere Umgebung, sondern als Spiegel innerer Welten zu begreifen. Die Ausstellung schafft einen einzigartigen Raum der Begegnung, der zum Verweilen, Nachdenken und gemeinsamen Träumen einlädt.

Bild: Those that slip among molecules © Kim Bode

Die Künstler*innen Kim Bode und Kallia Kefala verwandeln die Räume des Souterrains des Projektraum sign, CIAT durch transformative Raum- und Klanginstallationen in eine queere Utopie. Hier verschmelzen innere und äußere Landschaften zu einem lebendigen Kosmos, der binäre Vorstellungen von Natur und Geschlecht hinterfragt.

Ausgehend von Positionen aus dem Feld der Queer Ecology, hinterfragen die Arbeiten binäre Naturvorstellungen und feiern stattdessen Vielfalt, Fluidität und die Verbundenheit aller lebenden und nicht lebenden Wesen.

Entdecken Sie, wie Pflanzen Wetterphänomene erschaffen, Tiere mit Tentakeln aus Kissen entstehen und Wesen aus Metall und Stroh geformt werden. Bewohnende im Soft Garden sind hybride Geschöpfe, die sich jenseits von Kategorien wie Geschlecht oder Art bewegen. Sie feiern die Vielfalt, Fluidität und Verbundenheit allen Lebens.

Begleitet wird die Ausstellung von einem vielfältigen Programm, das die Themen der Ausstellung vertieft und zum Mitmachen einlädt.

Überblick

Titel: Soft Gardens

Künstlerische Leitung: Bureau of Transitioning Landscapes

Mit Beiträgen von: Kallia Kefala und Kim Bode; hooops (Lena Astarte Posch & Nicola van Straaten); Lorena Carràs und Jean-Marie Dhur (Zabriskie Buchladen) gemeinsam mit Sina Ribak; Aiko Okamoto; Wanda Dubrau & Juliet Meding

Format: Ausstellung mit Workshops, Performance, Lesekreis

Ausstellungseröffnung: 5. April 2025, 18:00–22:00 Uhr

Venue: sign, CIAT, Zossener Str. 34, 10961 Berlin

Öffnungszeiten: Donnerstag–Sonntag, 15:00–19:00 Uhr; (Am 1. Mai geschlossen)

Finissage: 4. Mai 2025, 15:00–19:00 Uhr

Bild: o. T. © Kallia Kefala

Programm

5. April, 18–22: Opening


Tentacle Feeling. A storytelling workshop

Wanda Dubrau & Juliet Meding

12. April, 15–18

Wie können aus Bedürfnissen mögliche Fiktionen werden? Wanda und Juliet wollen einen Raum zur Entfaltung von Wünschen öffnen, die noch nicht formuliert wurden. Dabei wollen wir uns gemeinsam ausruhen, träumen und mutieren.

Sprache: Englisch und Deutsch
Teilnehmendezahl: 10-12
Anmeldung empfohlen

Illustration: Lukas Eggert


Kinship-Walk


Lorena Carràs & Jean-Marie Dhur (Zabriskie–Bookshop for Culture and Nature) + Sina Ribak


13. April, 13–15

Dieser Spaziergang über den Alten Luisenstädtischen Friedhof ist eine Einladung, die Verwandtschaft der Arten zu praktizieren - als einen Weg, uns der Idee der Vernetzung allen Lebens zu nähern.

Die vorherrschenden westlichen Denkschulen sehen die Sphären der Kultur (Menschen) und Natur (alle anderen Lebewesen) als voneinander getrennt an, und die menschliche Sphäre als eine, die über allen anderen steht. Im Zusammenhang mit den zahlreichen globalen Krisen erleben wir jedoch einen Wandel hin zu ganzheitlicheren Natur-Kultur-Ansätzen. Der Kinship Walk erforscht die Idee, dass alle Lebewesen, einschließlich der Menschen, miteinander verbunden und voneinander abhängig sind.

In Kooperation mit dem Ev. Friedhofsverband Berlin Stadtmitte.

Sprache: English
Teilnehmendezahl: max. 15
Anmeldung erforderlich


Indefinite Terrains

Bureau of Transitioning Landscapes

17. April, 18–20

Lesegruppe (EN)

Landschaften sind geprägt von Ausbeutung, Vertreibung und kolonialen Verflechtungen - aber auch von Widerstand, Erinnerung und der Möglichkeit anderer Zukünfte. Bureau of Transitioning Landscapes lädt zu einem Lesekreis ein, der Landschaften in Zentraleuropa als Räume des Widerstands, der Beziehungen und der Transformation untersucht.

Durch queere Ökologien sowie antikoloniale und antikapitalistische Perspektiven wollen wir Landschaften nicht als starre Kulissen, sondern als lebendige und sich wandelnde Akteure betrachten. Die Gruppe richtet sich an Künstler*innen, Forschende und alle Neugierigen, die sich gemeinsam mit Texten und Praktiken auseinandersetzen möchten, die extraktivistische, kapitalistische und heteronormative Denkweisen hinterfragen. 
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich - nur Neugier, Offenheit und die Bereitschaft zum Lernen und Verlernen. Bei Interesse schreibe ein paar Zeilen über dich und deine Motivation an.

Die Lesegruppe wird in englischer Sprache stattfinden.


Listen–Transmit–Listen–Transmit

Aiko Okamoto

20. April, 15–17

Aiko Okamoto, auch bekannt als DJ Kohlrabi und Mo Chan, bringt ihren einzigartigen künstlerischen Ansatz ins Radio und schafft einen Raum, in dem Klang, Storytelling und Aktivismus aufeinandertreffen. Dadurch verbindet Aiko gesellschaftliches Bewusstsein mit einem tiefen Verständnis für Musik und Gemeinschaft.

Dieser Workshop ist eine Einladung, Radio als Werkzeug für Ausdruck, Widerstand und Verbindung zu erforschen. Ob es darum geht, Proteststimmen zu verstärken, verborgene Klanglandschaften aufzudecken oder vielfältige Erzählungen zu verweben – Aikos Ansatz ermutigt die Teilnehmenden, neu zu denken, was Radio sein kann und wem es dienen sollte.

Sprache: Deutsch, Englisch, Japanisch
Teilnehmendezahl: max. 10
Anmeldung erforderlich

Bild: Aiko Okamoto. Photo: Miyeon Choi


Napping mit hoops

Lena Astarte Posch & Nicola van Straaten

26. April, 15–17

hooops lädt zu einem kollektiven Mittagsschlaf ein. Der Halbschlaf, das Träumen als Recherchemethode. Als Möglichkeit, sich in einem Zwischenraum zu bewegen, in dem wir Stimmen, Bilder wahrnehmen können, die mehr-als-menschlich erscheinen. Der Halbschlaf ist ein Grenzbereich zwischen Wachen und Träumen, eine Übergangszone, in der sich unser Bewusstsein der linearen Zeit entzieht und aus Worten abstrakte Landschaften werden, die wir betreten. Die binäre Trennung von Wirklichkeit und Traum ist eine Vereinfachung - beides ist unvermeidlich miteinander verbunden.

Sprache: Deutsch und Englisch
Teilnehmendezahl: max. 10
Anmeldung erforderlich


huuummming

Kallia Kefala

16:30–19:00

Partizipative Lesung + Gesangsperformance

huuummming lädt dazu ein, die Landschaften der Soft Gardens gemeinsam mit den restlichen Wesen, die dort leben, zu bewohnen. Zusammen werden wir herausfinden, wie wir den Raum teilen und gestalten können – durch
Geschichten über ihn oder inspiriert von ihm.

Wir werden summen, murmeln und sanft singen, um dem Raum erklingen oder ihm sogar in Sprache kommen zu lassen.

Durch kurze kollektive Schreib- und Stimmübungen werden wir Fragmente von Erzählungen schaffen, die die bestehenden Landschaften der Installation erweitern und unser Eintauchen in sie vertiefen.

Wir werden uns gegenseitig unsere Geschichten performen, wie eine Gute-Nacht-Geschichte, die Träume einlädt um neue, noch zu erzählende Geschichten entstehen zu lassen.

Sprache: Multilingual
Teilnehmendezahl: 10
Anmeldung erwünscht


On staying soft and being gardens

Tea Talk: Suza Husse im Gespräch mit Kallia Kefala und Kim Bode

3. Mai, 16-18

Das Gespräch zwischen den künstlerisch und poetisch Forschenden gibt Einblicke in die Themen und Methoden, die der Ausstellung zugrunde liegen, wie Weichsein als politische und künstlerische Strategie, queere Ökologien und Imagination als Methode des Weltens. Wir trinken unsere Lieblingstees und besuchen die Wesen in den Soft Gardens. Im Tausch gegen Lieder, Snacks, Gedichte und Klatsch geben sie uns weiter, was sie über das Gärtensein und -werden in aquatischen, amphibischen, terrestrischen und extraterrestrischen Welten wissen. Mit ihren kosmogenen Fühlern, ihren kriechenden Bewegungen durch verschiedene Zeiten und Räume, ihrer Resilienz und Wandlungsfähigkeit inspirieren sie zu Formen des Weichbleibens, die in der Tektonik der Gegenwart hilfreich, ja sogar heilend sein können.

Das Gespräch findet auf deutsch mit Flüsterübersetzung auf Englisch statt

Fotos: Kallia Kefala

Weiter
Weiter

Papier als Leinwand